Hey, Du hast es wieder geschafft. Du hast das zweite Modul "Community Power" erfolgreich absolviert. Jetzt weißt Du mehr über die Bedeutung einer Community, dem Selbstmitgefühl und der Selbstwirksamkeit. Unten findest Du wieder eine Zusammenfassung sowie Referenzen und optionale weiterführende Informationen zu diesem Modul, die Du nutzen kennst, wenn Du noch tiefergehendes Wissen aneignen möchtest.

In 5 Tagen geht es weiter mit Modul 3. Bis dahin kannst Du gerne weiterhin die Übungen in der App praktizieren und/oder mit unseren Journals reflektieren. 

Bleib memnun, 
dein memnun-Team

 

Zusammenfassung 

"Community" wird als eine Gruppe von Menschen definiert, die durch gemeinsame Interessen, Ziele, Erfahrungen oder Weltanschauungen verbunden sind. Diese Gemeinschaften können sowohl familiärer Natur sein als auch auf gemeinsamen Erfahrungen, wie Diskriminierung, basieren. Einige dieser Gemeinschaften sind vorgegeben, wie die Familie oder die Schulgemeinschaft. Mit der Zeit können Menschen jedoch feststellen, dass einige Gemeinschaften nicht mehr zu ihnen passen und suchen oder schaffen neue Gemeinschaften, in denen sie sich unterstützt fühlen. Solche Gemeinschaften sind eine wichtige Kraftquelle, da sie sowohl Individualität als auch Zugehörigkeit fördern und die Resilienz, also die Fähigkeit, Herausforderungen und Stress zu bewältigen, stärken. Gemeinschaftsräume können vielfältig sein, von Online-Gruppen über Interessengruppen bis hin zu engen Freundeskreisen [1].


Selbstmitgefühl 

Selbstmitgefühl und soziale Verbundenheit sind Schlüssel- komponenten für das Wohlbefinden. Ein hohes Selbstmitgefühl fördert positive Selbstwahrnehmung und reduziert negative Gefühle wie Schuld und Scham. Studien zeigen, dass Menschen mit starkem Selbstmitgefühl und sozialer Bindung resilienter gegenüber negativen Erfahrungen, wie rassistischen Vorfällen, sind. Das Teilen von Sorgen und das Suchen von Unterstützung in der Gemeinschaft können helfen, Herausforderungen leichter zu bewältigen und das Gefühl der Einsamkeit zu verringern [2].


Soziale Unterstützung

Soziale Unterstützung bezieht sich auf die Hilfe und Unterstützung, die man von anderen Menschen erhält. Dies kann in Form von emotionaler Unterstützung, Rat oder praktischer Hilfe kommen. Ein starkes soziales Netzwerk kann dazu beitragen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Dies ist besonders relevant für marginalisierte Personen und solche, die Mehrfachdiskriminierung erleben. Durch das Teilen ähnlicher Lebenserfahrungen und gegenseitige Ermutigung in solchen Gemeinschaften entsteht ein Schutzmechanismus [3].


Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit ist das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, bestimmte Aufgaben zu bewältigen oder Herausforderungen zu meistern. Eine hohe Selbstwirksamkeit kann dazu beitragen, dass man sich motivierter fühlt, Herausforderungen anzugehen und sich in der Lage fühlt, Probleme zu lösen. In Situationen, in denen Einzelpersonen aufgrund struktureller Probleme, wie Vorurteilen, eingeschränkt sind, kann die Gemeinschaft helfen, dieses Gefühl der Selbstwirksamkeit wiederherzustellen. Gemeinschaftliche Aktionen und der Austausch von Ressourcen und Strategien können dazu beitragen, Bedingungen für alle zu verbessern. Das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft kann das Selbstmitgefühl und die Selbstwirksamkeit stärken, was die Resilienz erhöht. In Bezug auf Stress kann die Gemeinschaftszugehörigkeit sogar eine besonders positive Wirkung haben [4].
 

Individuell und Kollektiv

Soziale Unterstützung und Gemeinschaftszugehörigkeit können helfen, besser mit Stress umzugehen und vor psychischen Erkrankungen zu schützen. Dies ist besonders relevant für Menschen, die Minderheiten angehören oder kulturelle Wurzeln außerhalb von Deutschland haben.

Es gibt zwei Hauptkonzepte, wenn es um das Zusammenleben von Menschen in Gruppen geht:

Individualismus: Das Individuum steht im Vordergrund, wobei Menschen ermutigt werden, ihren eigenen Weg zu gehen.

Kollektivismus: In diesen Gesellschaften steht die Gruppe im Mittelpunkt, und das Wohl der Gruppe hat Vorrang vor der Selbstverwirklichung des Einzelnen.

Die Unterscheidung zwischen diesen beiden Konzepten ist heute nicht mehr so streng, da Menschen in einer global vernetzten Welt sowohl individualistische als auch kollektivistische Bedürfnisse haben. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zwischen dem Streben nach Unabhängigkeit und dem Bedürfnis nach Gemeinschaft zu finden [5]. Menschen, die einer Minderheit angehören, können besondere Formen von Stress erleben, wie soziale Ausgrenzung und Rassismus. Dieser sogenannte "Minderheitenstress" ist chronisch. Dennoch gibt es Werkzeuge und Strategien, um diese Herausforderungen zu bewältigen und ein erfülltes Leben zu führen [6].

Referenzen

Im Folgenden findest Du Referenzen und weiterführende Informationen zum zweiten Modul "Community Power". Hierbei handelt es sich um optionale weiterführende Informationen, die nicht Bestandteil des Präventionskurses sind
 
  1. Mahar AL, Cobigo V, Stuart H. Conceptualizing belonging. Disability and Rehabilitation [Internet]. 2012 Oct [cited 2024 Mar 13];35(12):1026–32. Hier zugänglich: https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.3109/09638288.2012.717584
     
  2. Neff K. Self-Compassion : The Proven Power of Being Kind to Yourself. New York: HarperCollins Publishers; 2011.
     
  3. Ajrouch KJ, Reisine S, Lim S, Sohn W, Ismail A. Perceived everyday discrimination and psychological distress: does social support matter? Ethnicity & Health. 2010 Aug;15(4):417–34. Hier zugänglich: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20582775/
     
  4. Chwalisz K, Altmaier EM, Russell DW. Causal Attributions, Self-Efficacy Cognitions, and Coping with Stress. Journal of Social and Clinical Psychology. 1992 Dec;11(4):377–400.
    Hier zugänglich: https://www.scirp.org/reference/referencespapers?referenceid=2269407
     
  5. Triandis HC. Individualism‐Collectivism and Personality. Journal of Personality. 2001 Dec;69(6):907–24. Hier zugänglich: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1467-6494.696169
     
  6. Espinosa A, Tikhonov A, Ellman LM, Kern DM, Lui F, Anglin D. Ethnic Identity and Perceived Stress Among Ethnically Diverse Immigrants. Journal of Immigrant and Minority Health. 2016 Sep 28;20(1):155–63. Hier zugänglich: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27680747/

Alle Links zuletzt geprüft: 13.03.2024

Hinweis: Leider befinden sich die meisten Studien in kostenpflichtigen Fachjournals. In jedem Fall hast Du aber Zugang zu den Zusammefassungen. Bei weiterem Interesse kannst Du es zum Beispiel mit einem kostenlosen Zugang über Hochschulen oder Bibliotheken versuchen.
Website
Email
Instagram
LinkedIn
Copyright © 2023. bost& UG | Jülicherstraße 72a | 52070 Aachen
All rights reserved.



Our mailing address is:
hey@memnun.app